Kulturen-Express Ahlen - Geschichte(n) aus Ahlen und der fernen Heimat | Ahlen, Juni 2013 - März 2014
„Wo kommt meine Familie, wo komme ich her?“ „Zu welcher Kultur gehöre ich und fühle ich mich hingezogen?“ Selten können Jugendliche, Kinder, die in Familien mit Migrationsgeschichte aufwachsen, diese Frage für sich beantworten. In ihrer Lebenswirklichkeit dominieren häufig andere Themen, die Integration und Weiterentwicklung in der Schule ggf. Arbeitslosigkeit im Familienumfeld u.a. betreffen. Ohne “kulturelle Identität“ fällt aber eine aktive Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben in Deutschland schwer, da die Frage, was man „mit Deutschland zu tun hat“, oft nicht eindeutig beantwortet werden kann.
Vor diesem Hintergrund lud das Projekt „Kulturen- Express – Geschichte(n) aus Ahlen und der fernen Heimat zwischen Juni und Dezember 2013 vierzig Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren mit und ohne Migrationsgeschichte aus dem Umfeld des JuK-Hauses, von der Fritz-Winter-Gesamtschule und der Overgeschule in Ahlen ein. Zu den Herkunftsländern der Familien zählte neben Deutschland Albanien, Russland, Türkei, Marokko, Polen, (ehemals) Jugoslawien, Aserbaidschan, Kasachstan und der Libanon.
Das zentrale Ziel: In einem Musicalprojekt konnten sich die Jugendlichen mit dem sperrigen Thema „Herkunftskultur“ beschäftigen. Es ging um die Herkunft- um Ursachen und Hintergründe für Migration, die der Mehrheit oft nicht bekannt sind –und darum, ob - und wenn - inwieweit dieses Thema in ihrem Leben eine Rolle spielt. Das zweite zentrale Projektziel bestand darin, Sinn und Zweck von Theater und Musik für die Teilnehmenden erfahrbar zu machen – und zu helfen, künstlerische Potentiale zu entdecken. Das Projekt konnte Kindern Brücken in eine kulturelle Erfahrungswelt bauen und die erwarteten sozialen und kulturellen Schlüsselkompetenzen fördern.
Das Musical wurde am 18.12. 2013 im Juk-Haus Ahlen und am 4.2. 2014 in der Fritz-Winter-Gesamtschule aufgeführt. Die Erfahrungen dieses Pilotprojektes wurden ausgewertet und ab September 2014 im Nachfolgeprojekt „Kulturen-Express GRONAU“ umgesetzt.
„Hier wird Jugendlichen der Raum eingeräumt, sich mit ihrer eigenen Herkunftsgeschichte und somit mit ihrer kulturellen Identität auseinanderzusetzen. Dies ist nicht nur wichtig für die Jugendlichen selbst, sondern garantiert uns allen eine vielfältige, offene und demokratische Gesellschaft. Diese thematische Arbeit zu verknüpfen mit künstlerischen Prozessen, ist umso wirkungsvoller. Ein tolles Projekt, welches nach Fortführung und Nachahmung ruft.“
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Nominiert für den BKM-Preis “Kulturelle Bildung“ der Bundesregierung durch die Bundeszentrale für Politische Bildung 2013.
Kooperationspartner:
Fachbereich Jugend und Soziales und Kultur der Stadt Ahlen, JuK-Haus der Stadt Ahlen, Fritz-Winter-Gesamtschule Ahlen, Overbergschule Ahlen.
Gefördert durch die Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, das Deutsche Kinderhilfswerk
die Stiftung Westfalen-Initiative und die Glückauf-Stiftung der Stadt Ahlen.
Projektträger: HEUREKANET - FREIES INSTITUT FÜR BILDUNG, FORSCHUNG UND INNOVATION E.V.
Presse:
PROJECTICA
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