Die Erinnnerung bleibt.

 

25 Jugendliche setzten sich kreativ mit dem Thema Reichspogromnacht und  Antisemitismus auseinander – dies mit den Ausdrucksmitteln Schauspiel,   Film und Musik. Den Projektleitern ging es nicht darum, historische Fakten und Zahlen in den Mittelpunkt zu stellen. Vielmehr sollten Geschichten erzählt werden, wie sie damals in ganz Deutschland hätten passieren können und auch passiert sind: Den Teilnehmenden wurden auf nachvollziehbarem und emotionalem Weg die damaligen Ereignisse nahe gebracht.

 

Dies gelang über die Darstellung beeindruckender Alltags- wie Familiengeschichten in der Zeit um den 9. November 1938: Gewissensnöte, schwere Entscheidungen für oder gegen eine Unterstützung von gefährdeten Freunden wie Mitbürgern, Einschüchterung, Hass und Hoffnungen wurden über diese Situationen nachvollziehbar. Der Wechsel von Täter- und Opferrolle und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Situationen boten den Jugendlichen einen Zugang zu den Menschen und deren Motivation. Die emotionale Auseinandersetzung führe zu einem tieferen Verständnis und steigerte das Interesse, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.  Auch der Umgang mit Macht und die Art und Weise, wie Propaganda und Manipulation damals und heute funktionieren, wurde so für sie nachvollziehbar. 

 

Das Besondere der Gruppe: 70% der Jugendlichen hatten einen Migrationshintergrund. Davon sind die meisten muslimisch sozialisiert; einige haben Erfahrungen im Hinblick auf Verfolgung und Vertreibung. Das Ergebnis war ein sehenswertes Musiktheaterstück. Erfreulich war die Einbindung des Projekts in die Kampagne gegen das Vergessen „ERINNERN ERKENNEN ENGAGIEREN – 75 Jahre Pogromnacht“ der Evangelischen Jugend in Rheinland, Westfalen und Lippe (http://www.ev-jugend-westfalen.de/75-Jahre).

 

Zahlreiche Akteure der drei Regionen, allen voran die Landesjugendpfarrerin der EKiR, Simone Enthöfer engagierten sich dafür, „Die Erinnerung bleibt“  zu einem Kernstück der Kampagne für ein Gedenken an die Opfer zu machen. Zugleich halfen sie dabei, das Musiktheater wie geplant an sechs Standorten in NRW zur Aufführung zu bringen. 

 

 

 

Kooperationspartner:

Kommunales Integrationszentrum, die Jugendförderung der Stadt Hagen, Einrichtungen der offene Kinder- und Jugendarbeit in Hagen

 

 Projektträger: ESW EV. SCHÜLERINNEN- UND SCHÜLERARBEIT IN WESTFALEN (BK) E.V.